Donauwörther Sieg beim Fischerstechen
Neuburg (ND) Der Sieg im Fischerstechen bei der 40. Auflage des Neuburger Fischergasslerfestes ging wie im Vorjahr an die Recken aus Donauwörth. Sie waren zwar punktgleich mit Rivale Oberndorf
(Österreich), weil sich mit Willi Heckmeier jedoch auch der Stecherkönig im Team der Schwaben befand, sprach die Jury den Gesamtsieg den Donauwörthern zu, die bereits im Vorjahr ganz oben auf dem
Treppchen standen.
Vor etwa 1000 Zuschauern entlang des Donaukais lieferten sich insgesamt sechs Mannschaften spannende Duelle zu Wasser. Unentschieden endete das Prominentenstechen: Oberbürgermeister Bernhard Gmehling
und JG74-Kommodore Frank Gräfe gingen beide jeweils zwei Mal in der 13,5 Grad kalten Donau baden.
Fischerstechen Neuburg
Die weiteren Plätze nach den beiden Siegermannschaften belegten Zürich, Neuburg, Stepperg und Ingolstadt. Unter strahlend blauem Himmel wurde anschließend in der Fischergasse bis spät in die Nacht
das Jubiläumsfest gefeiert - Musik von der Neuburger Stadtkapelle, Fischspezialitäten und Feuerwerk inbegriffen.
So mancher Wettkämpfer stürzte am Wochenende in die 14 Grad kalte kalte Donau. Am Ende gewann Donauwörth
Angeführt vom Fanfarenzug „Ottheinrich“, war man beim Einzug noch voller Optimismus, am Ende ganz vorne mit dabei zu sein. Dabei hätte das für die Neuburger unbefriedigende Abschneiden gar nicht sein müssen, schließlich war die Konkurrenz keinen Deut besser. Was war also los mit den heimischen Stechern? „Ich kann es mir nicht erklären“, so ein konsternierter Florian Zettel. Verlieren war für ihn bis dato ein Fremdwort gewesen. Hatte er doch in den vergangenen Jahren seine Kontrahenten gleich reihenweise vom Podest gewuchtet. Und als Stecherkönig war er ebenfalls schon mehrmals mit dem Siegerkranz belohnt worden. Nachhaken und Wunden lecken? „Ach was, schau ma mal im nächsten Jahr“, so Zettel optimistisch.
Vier Mannschaften mit nur jeweils sechs Zählern am Ende punktgleich: Das hat es beim Neuburger Fischerstechen noch nie gegeben. Auch nicht, dass Ingolstadt und die Stecher aus Stepperg mit jeweils nur zwei Zählern abgeschlagen auf den beiden letzten Plätzen landeten. Und noch nie gab es so viele Durchgänge (insgesamt waren es 16), bei denen keiner der Kontrahenten punkten konnte.
Ausgeglichenes Teilnehmerfeld oder nur Pech? Die Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Auch nicht, warum Donauwörth heuer den Turniersieg zugesprochen bekam. Deren Altmeister Willi Heckmeier war nämlich beim „Entscheidungsstechen“ gegen die punktgleiche Mannschaft aus Oberndorf gleich zweimal im Wasser gelandet. Seinem Kontrahenten, dem Standl Franz, ging es allerdings nicht besser. Null Punkte also für beide.
Doch weil Willi Heckmeier bis dahin schon die meisten Zähler auf seinem Konto hatte und er sich somit als bester Einzelkämpfer den Titel des „Stecherkönigs“ sicherte, sprach die Jury, sicherlich nicht ganz nachvollziehbar für die Mehrzahl der 1000 Besucher die den Donaukai“ belagerten, den Donauwörthern und damit den Vorjahressiegern, Platz eins zu. Donauwörth hatte sich mit einem Sieg gegen Neuburg ins Finale gekämpft, während Oberndorf gegen Zürich gewann. Bei der Vergabe um Platz drei zeigten sich die Neuburger als gute Gastgeber, indem sie auf ein Entscheidungsstechen gegen die Gäste aus der Schweiz verzichteten.
Sportlich fair ging es auch beim Prominentenstechen zwischen OB Bernhard Gmehling und Geschwaderkommodore Frank Gräfe zu. Die beiden schenkten sich nichts und hievten sich zur Gaudi der Zuschauer zweimal gegenseitig in die 14 Grad kalte Donau, um sich anschließend freundschaftlich abzuklatschen. Für den Luftwaffenoffizier war das Stechen eine weitere Bestätigung, dass die Bundeswehr in Neuburg einen festen Platz in der Bevölkerung hat. Er diene seit 25 Jahren als Soldat, doch an keinem seiner bisherigen Standorte habe er ein solch gutes Verhältnis zwischen Soldaten und Bürgern festgestellt.